Simmering, der 11. Bezirk in Wien. Seine highlights: der Zentralfriedhof, der Friedhof der Namenlosen, die Gasometer und das Schloss Neugebäude. Aber wie schaut das „andere” Simmering aus, das worüber man nach Wahlen liest ?
Elfried Mejchar hat in den 60- er und 70-er Jahren des vorigen Jahrhunderts Simmering fotografiert. Die ländliche Gegend mit den kleinen Häusern ist damals schon im Absterben begriffen gewesen. Verlassene Betriebe, die ersten Hochhäuser am Rande der Felder. Viel „Gegend” und viel Freiraum für die Bewohner. Und das Alles in der Grossstadt Wien.
Und heute? Eine zweite Welt neben der alten, die sich sehr viel weiter entwickelt hat, ist enstanden: Viele türkische Läden im Erdgeschoss kleiner Häuser rund um die U-Bahnstationen auf der Simmeringer Hauptstrasse; Häuser, die von der alten Zeit regelrecht übrig geblieben sind.
Langsam werden die Geschäfte weniger und man kommt zu den Wohnvierteln. Neuere Wohnanlagen, ein bisschen trist und uniformiert. Auf der Strasse ist praktisch niemand zu sehen. Ein altes Weinhaus ist auch hier ein Relikt aus „alten Zeiten”. Wie auch immer die gewesen sein mögen.
Weiter entfernt kommt man in eine wunderschöne Wohngegend. Viel Grün, sehr schön renovierte Wohnbauten. Es ist ruhig hier, eine sehr angenehme Atmosphäre. Ich frage 2 Pensionistinnen, ob das alles Gemeindebauten sind. „Ja”, sagen sie. Und: „Wir sind sehr zufrieden hier”. Kann ich mir gut vorstellen.
Eine völlig andere Welt.
Am Ende dieser weitläufigen Anlage sind noch zwei „Danke” Plakate der beiden hier im Bezirk grössten politischen Parteien zu sehen. Mit einem befreiten Lachen im Gesicht eines jeden der hier abgebildeten Politiker. Optimismus kann ja nie schaden.
2 Welten wie sie verschiedener nicht sein können.
“Simmering” auf Englisch: leicht brodeln. So wie „brodelnde Konflikte” zum Beispiel.
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Simmering is Vienna’s 11th district.
It has been THE district of the Social Democrats. For ages. And as it had switched to the Freedom Party in the last election, it got lots of attention in the newspapers.
Simmering was a rural area. Little houses, fields. Back in the 60s of the last century Elfriede Mejchar, an Austrian photographer, portrayed the first changes in this area. Apartment blocks in the middle of fields, abandoned factories.
Today everything looks different, of course. The “old” has gone and new housing complexes in very different styles spread over a vast area. Some look a bit uniform with no green and empty streets — except parked cars.
On my way exploring the district, I cross a beautiful housing area. Very nicely renovated houses with much green around them, a nice bike trail and friendly people. Asking two pensioners whether these are all houses built by the Social Democrats, I get a straight, “Yes,” and, “We like it here.” And yet these were the areas where votes had switched dramatically in the last election.
Why?
Leaving the Subway Station there is this “other world”. And, the “why”, probably. Turkish shops and unfortunately lots of very unattractive “betting facilities”. And these two worlds seem to have nothing in common (picture #1). Really nothing. At least till now.
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