Von „nicht wissen, was ein trail überhaupt ist” zu „einen auch tatsächlich fahren” ist ein weiter Weg. Ein spannender ist es aber allemal.
Einige Zeit vor meinem 70er – tatsächlich 70er 🙂 ,kristallisierte sich die Idee eines Geburtstagsgeschenkes an mich selber heraus. Nämlich: einen trail zu fahren.
Ein Ziel, ja. Aber keinesfalls bindend, könnte auch später sein. So, wie meine amerikanische Freundin es gesagt hat: “I just want to know how far I can get”.
Und, leicht Korona verzögert hat es dann tatsächlich geklappt. Mit Eva einige Mal am Anninger trail gefahren. Beim letzten Mal sogar ohne Zwischenstop meinerseits.
Um diesen Weg zu gehen, bedarf es einer gut abgestimmten Kooperation zwischen dem Lehrenden und dem, der sich in einer bestimmten Sache verbessern will. Und in diesem Fall war die Zusammenarbeit mit Eva perfekt. Hat einfach gepasst.
Ein guter Lehrender hat das für den jeweiligen „Studenten” bestimmte Ziel im Auge. Ohne es immer anzusprechen, setzt er die dafür nötigen Schritte im technischen und im mentalen Bereich. Ein 1:1 Verhältnis erlaubt natürlich eine ganz auf die jeweilige Person abgestimmte Adaptierung und erhöht so die Chance, das – in der ferne liegende – Ziel zu erreichen.
Für mich, dem Lernenden in dem Fall, war eines entscheidend. Die Freude am Tun. Ohne sie, egal in welchem Feld auch immer, geht gar nichts, im Gegenteil. Verbissenheit engt den Horizont ein und Spass macht es auch keinen. Zumindest war das für mich keine Option.
Üben war keineswegs weniger schön, man freut sich über die kleinen Fortschritte. Denn für den, der “from scratch” beginnt, sind es grosse Fortschritte, auf die er zurecht stolz sein kann.
Und nachdem alles – zumindest in meinem Fall – learning by doing ist, sind Fehler inbegriffen. Versuchen, sie zu vermeiden, limitiert bloss die eigenen Möglichkeiten. Man braucht aber einen guten coach, der einem beibringt, was essentiell ist – die Bremstechnik zum Beispiel. Und das übt man, übt man. Und dann kann man sich schon einmal den einen oder anderen (kleinen)Fehler erlauben. Und ein guter Instinkt bewahrt einem vor unnötigem Risiko. Alles muss man nicht können. Andere mögen die Alpen am MTB überqueren und dabei glücklich werden. Ich bin glücklich, wenn ich meinen trail fahren kann.
Und bisweilen kann die Natur einfach unglaublich schön sein. Eine Sommerwiese erinnert dann schon auch einmal an ein Monet Bild, von den Farben und Lichtschattierungen in den Wäldern ganz abgesehen.
In diesem Sinne habe ich meinen GT genossen.
Und ein „danke” dafür gebührt Eva.