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Der Wurzeltrail in Bad Vöslau


Am Anfang war es ein „sich Hinuntertasten” und bei einer Wurzelstufe gegen Ende des trails war dann Endstation. Eva hat mich gelehrt, wie man diese Passage fährt und inzwischen fahre ich sie gerne. Total gerne sogar.
Das letzte Stück des “trails”, dort, wo der Wanderweg von der Forststrasse Richtung Vöslauer Hütte abzweigt, dieser Teil war bis vor kurzem keinesfalls Teil meines Repertoires. Eine Rinne mit relativ grossen Steinen und Wurzeln, ansteigend auf beiden Seiten. Oben gibt es rechts und links einen kleinen Weg als Ausweichmöglichkeit.


Von der oberen Wurzelstufe kommend, war „mitten durch diese Rinne” bis dato keine Option gewesen. Ist man einmal drinnen, dann hat man den “point of no return” schon hinter sich gelassen.
Einmal war ich diese Passage schon gefahren. Allein auf weiter Flur, war es einen Versuch wert gewesen. Und es hatte geklappt.

Jetzt, nach der Fahrt von der Vöslauer Hütte herunter, stehe ich vor besagter Passage und überlege, ob ich sie fahren soll. Da es ein Sonntag ist, ist von “allein auf weiter Flur” natürlich keine Rede. Wanderer kommen von unten seitlich der Rinne herauf und ich beginne ihre Aufmerksamkeit zu erregen. In diesem Moment kommt von oben ein Mountainbiker mittleren Alters und fährt diese Passage beeindruckend sicher, schnell und kraftvoll. Er nimmt die Wanderer wahr und gefährdet sie keinen Augenblick.

So, und ich stehe ich noch immer da oben. Die Aufmerksamkeit der Wanderer ist nun definitiv auf mich gelenkt. Und da wird es mir dann zu bunt.
Ich fahre los – „kontrolliertes Tempo” von Eva im Ohr
. Nichts passiert, ich fahre – auf meine Weise – diese Passage sicher hinunter.
Unten angekommen, drehe ich mich nicht um. Ich weiss, das war gut und darüber freue ich mich
😀

Gute Leute bei ihrem Tun zu erleben, ist ein Ansporn. Ich werde diese Passage nie so fahren können wie dieser Mountainbiker, aber er hat mich indirekt ermutigt, einen Schritt nach vor zu tun. Und nur darauf kommt es an.
Ich weiss jetzt, dort, an dieser Stelle, da kann ich einfach weiterfahren. Zumindest nach einer kurzen Pause – das wäre aber dann auch kein Problem.