„Schwüler, als ich gedacht habe”, ist mein erster Gedanke, als ich am Parkplatz zum Anninger aus dem Auto steige. „Mixed feelings” diesbezüglich – definitiv. Als Eva dann meint, dass wir es ja gemütlich angehen können, bin ich doch relativ erleichtert. Am Weg hinauf erzählt mir Eva von ihrem “MTB Guide Kurs”, den sie soeben auf den Wexl Trails beendet hat. Mit jump line inclusive. Was natürlich sehr beeindruckend ist! (Annäherung meinerseits definitiv ausgeschlossen !!)
Am Weg hinauf ergibt sich dann ein sehr interessanter Gedankenaustausch über das Thema „Frauen im Mountainbike Sport”. Über den Prozentsatz an Frauen, die diesen Sport betreiben, vom Amateur – bis zum Rennsport, der Art ihrer Präsentation in Magazinen, Werbung etc. und, daraus folgend, der öffentlichen Wahrnehmung von Frauen in diesem Sport. „Förderungswürdig ” fällt einem da ein. Anschliessend erzählt mir Eva noch von den Exploristas, und dann sind wir oben angekommen. Und haben zwischendurch auch geschoben:-)
Den Trail bin ich mit Eva schon ein paar Mal gefahren. Der obere Teil – kein Problem. Den technisch anspruchsvolleren unteren Teil bin ich auch schon gefahren, ein paar Knackpunkte gab es aber da schon. Eva geht mit mir die Linie durch, die ich fahren soll, wobei sie sich meine Vorschläge zuerst anhört und gegebenenfalls „verschönert”.
In diesem Teil merke ich, wie sehr im mich verbessert habe. „Souverän” und „auch der speed passt” meinte Eva so zwischendurch:-)
DER ZAUBERSTAB
Vor der letzten Kurve bleiben wir stehen. Gefahren bin ich mit Eva schon 3 Varianten, wobei die „einfach hinunter” (mehr oder minder…) die für mich angenehmste war. Ich entscheide mich aber dieses Mal für die für mich schwierigste Variante. Anfahrt mit Kurve und hinunter in einer leichten Kurve über Wurzeln. Eva legt Hütchen auf. Und weil es wieder einmal, wie bei einer der Serpentinen in Bad Vöslau, eine Linkskurve mit Wurzeln ist, bleibe ich – sozusagen traditionellerweise – wieder einmal stehen, bevor ich noch die erste der beiden Kurven angehe.
Zweiter Versuch. Detto. Inzwischen beginnt mein Ärger auf mich zu steigen, ich bin aber fest entschlossen es noch einmal zu versuchen.
Eva meint: In der Anfahrtskurve, da kannst Du Tempo reduzieren, beinahe stehenbleiben.
Und dann: „AUFGEBEN KANNST DU AUCH NOCH SPÄTER”. 😄
Und sie zeigt mir, wo das denn noch möglich wäre.
Und das machte den Unterschied. Im Hinaufschieben zum dritten Versuch habe ich diesen Satz im Ohr und sonst nichts.
Ich nehme mir nichts vor, alles was mich in diesem Moment prägt, ist dieser Satz.
Und: Es funktioniert. Ich fahre diese Passage. Unten angekommen, freue ich mich total und Eva applaudiert mir von oben.
Dieser Satz hat zwei Dinge bewirkt:
Er nimmt dem Aufgeben den negativen touch und gibt dem Tun bis zum Aufgeben ein positives image.
😀
Während ich unten auf Eva warte, fahren zwei “guys” den letzten Abhang herunter.
„ Die kommen von der chicken line”, meinte Eva.
Und da sind mir dann wieder die Exploristas eingefallen und die ganzen kleinen Bausteine, die dazu beitragen, Frauen in der öffentlichen Wahrnehmung den ihnen gebührenden Platz zu ermöglichen.